Im September hat das Nextcloud Team Version 10, des aus Owncloud hervorgegangenen Cloudservers vorgestellt. Auf der Nextcloud Konferenz hat man nun offiziell die Nextcloud Box angekündigt. Dabei handelt es sich um ein einfach zu öffnendes Gehäuse mit einer Festplatte und Platz für einen Raspberry Pi, oder ähnlichen „kreditkartengroßen Computer“. Damit richtet sich das Team an alle Computer-Neulinge, die wenig bis keine Computerkenntnisse haben, aber dennoch die Kontrolle über ihre privaten Daten behalten möchten.
Die Nextcloud Box ist in Zusammenarbeit von Nextcloud, Canoncial und WDLabs entstanden. Ziel ist es dem privaten Anwender eine kostengünstige Möglichkeit zu liefern, um die Kontrolle über die eigenen Daten zurück zu erlangen. Die Nextcloud Box ermöglicht das einfache und kostengünstige hosting einer persönlichen Cloud, die in einer sicheren und privaten Umgebung betrieben werden kann, und um zusätzliche Features mittels Apps erweiterbar ist. Kosten wird die Nextcloud 70€ inkl. Versand nach Deutschland.
Technik der Nextcloud Box
Das steckt in der Box von Nextcloud
- 1 TB USB3 Festplatte von Western Digital – soweit man den Bildern entnehmen konnte, handelt es sich um ein Modell der Elements Serie, es ist also keine Server Festplatte
- Nextcloud Gehäuse mit Platz für die Festplatte und einen Raspberry Pi oder ähnlichen SoC (System on a Chip)
- microUSB Netzteil, Kabel und Adapter, ein Schraubendreher und Schrauben
- microSD Karte mit Snappy Ubuntu Core als Betriebssystem, beinhaltet Apache, MySQL und die aktuelle Version von Nextcloud 10 vorinstalliert und konfiguriert – kann also sofort genutzt werden.
- die Box ist kompatibel mit dem Raspberry Pi 2 und 3 und auch mit dem oDroid C2 (diese sind allerdings nicht enthalten)
- Aktuell funktioniert das Betriebssystem nur mit dem Raspberry Pi 2. Unterstützung für den Raspberry Pi 3 ist für Ende November 2016 geplant. Ein vorkonfiguriertes Betriebssystem für oDroid C2 ist nicht geplant.
Vorteile und Nachteile der „Schreibtisch-Cloud“
Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Wie verhält es sich mit der Nextcloud Box? Ist sie ihr Geld wert?
Vorteile
- Plug and Play – zusammenbauen, einschalten, läuft… keine nervige Konfiguration notwendig
- ausführliche Bedienungsanleitung liegt bei
- sehr gutes Preis Leistungsverhältnis – die Festplatte allein kostet ca. 60€
- offene Bauweise, so dass man an alle Komponenten einfach und ohne viel Aufwand austauschen kann
Nachteile
- kein Raspberry Pi enthalten, dieser muss extra erworben werden
- keine einfache Wartung des Betriebssystems (Linuxkenntnisse werden vorausgesetzt)
- keine Serverfestplatte verbaut – Festplatte ist nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt
- ersetzt kein Backup der Daten
Fazit
Die Nextcloud Box stellt einen guten Einstieg in die eigene Cloud dar. Ohne viel Aufwand kann man sich seine eigene private Cloud zusammenbasteln und der ganzen Familie zur Verfügung stellen. Ganz ohne Computerkenntnisse geht das aber auch nicht, denn in der Grundkonfiguration kann die Cloud ihr Potential nicht voll entfalten und ohne regelmäßige Updates ist es mit der Sicherheit der privaten Daten schnell vorbei. Für rund 110€ (70€ die Box und 40€ der Raspberry Pi) bekommt man eine solide Grundlage für die eigene private Cloud. Das ging bisher weder günstiger, noch einfacher.
Wo kann ich die Nextcloud Box kaufen?
Die Nextcloud Box gibt es für 70€ inkl. Versand bisher nur bei Western Digital direkt. Hier kannst Du die Box kaufen, sie wird allerdings frühestens ab dem 21.11.2016 verschickt.
Damit deine Nextcloud Box auch laufen kann, benötigst du einen Raspberry Pi. Empfohlen wird der Raspberry Pi 2, allerdings kündigt Nextcloud zum Start auch die Kompatibilität mit dem Raspberry Pi 3 an.
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